Hitlisten bzw. Rankings sind begehrt und werden immer wieder gerne gelesen. Das ist im Sport so, aber auch in der Wirtschaft und Wissenschaft. Deshalb schauen viele Lehrende und Studierende an den Universitäten dieser Welt auf das jährliche Academic Ranking of World Universities (das sogenannte Shanghai Ranking). Am 15. August war es wieder soweit. Von den über 2500 untersuchten Hochschulen wurde die Liste besten 1000 veröffentlicht. China war mit 203 Unis vertreten, die USA mit 183. Quantitativ hat China also die USA überholt, qualitativ aber noch lange nicht. Schaut man auf die Top Ten, so sind dort acht amerikanische Unis platziert. Auf den ersten drei Plätzen landeten Harvard, Stanford und das MIT. Die beste chinesische Uni – die Tsinghua – folgt erst auf Platz 22. Aber immerhin schafften es 13 chinesische Hochschulen unter die Top 100 (Deutschland ist dort nur mit drei Unis vertreten – den beiden Münchner Hochschulen LMU und TUM sowie Heidelberg). Im Folgenden möchte ich die führenden chinesischen Unis kurz vorstellen:
Tsinghua (Platz 22) liegt im Nordwesten der Hauptstadt. Sie ist vor allem bei Natur- und Ingenieurswissenschaften führend. Aktuell prominentester Alumnus ist Xi Jinping, der einst Chemie an der Tsinghua studierte.
Beida (24). Beida ist das Kürzel von Beijing Daxue (deutsch: Beijing Universität). Sie wurde 1898 gegründet und hat ihren Schwerpunkt in Geistes- und Gesellschaftswissenschaften. Manche nennen sie das chinesische Harvard. Die Beida war immer mal wieder Hort revolutionärer Umtriebe. Siehe 4. Mai 1919 und Tiananmen 1979.
Zhejiang Universität (27) ist eine der ältesten Universitäten des Landes. Sie wurde 1897 als Qiushi-Akademie geründet und 1928 als Nationale Zhejiang Universität etabliert. Sie hat ihren Sitz in Hangzhou, der Hauptstadt der Provinz Zhejiang. Die Zheda gilt als eine der führenden Forschungsunis des Landes.
Shanghai Jiaotong (38) gehört neben der Fudan zu den beiden führenden Universitäten Shanghais. Sie wurde bereits 1896 gegründet. Ihre Schwerpunkte: Maschinenbau, Medizintechnik, Informatik, Pharmazie, Physik, Jura, Medienwissenschaft, Biologie, Chemie und Mathematik.
USTC (42) steht für University of Science and Technology of China. Sie wurde 1958 von der Chinesischen Akademie der Wissenschaften gegründet. In den Wirren der Kulturrevolution verlagerte sie Anfang der 70er Jahren ihren Standort nach Hefei in der Provinz Anhui. Heute ist sie eine der führenden Tech-Unis China, die vor allem bei der Quantentechnologie stark ist.
Fudan (50). Die Fudan wurde 1905 von einem Jesuitenpater als Fudan Public Schoool gegründet. Erst 1941 wurde sie eine staatliche Uni. Forschungsschwerpunkte sind Medizin, Physik, Chemie, Biowissenschaften und Biomedizin, Mathematik, Materialwissenschaften und Sozialwissenschaften.
Sun Yat-Sen Universität (72). Sie wurde 1924 von Sun Yat-sen gegründet, dem ersten Präsidenten der Republik. Die in Guangzhou beheimatete Uni gilt als die beste in Südchina.
Huazhong University of Science & Technology (79). Die 1953 in der zentralchinesischen Stadt Wuhan gegründete HUST startete zunächst mit einem umfangreichen Angebot an Ingenieurswissenschaften. Später kamen Sozialwissenschaften und Medizin hinzu.
Info:
Hier das komplette diesjährige Shanghai Ranking: https://www.shanghairanking.com/rankings/arwu/2024