Sowohl China als auch die westlichen Länder vergeben staatliche Kredite an afrikanische Staaten. Aber sie tun dies aus unterschiedlichen Motiven. Diese untersuchte Eckhardt Bode (Kiel Institut für Weltwirtschaft, IfW) und veröffentlichte die Ergebnisse in dem Kiel Working Paper No. 2269 mit dem Titel „The Motives for Chinese and Western Countries Sovereign Lending to Africa.“ Bode schreibt: „China stellt seine wirtschaftliche Agenda stärker in den Mittelpunkt seiner Kreditvergabestrategie als westliche Länder.“ Während der Westen (Bode untersuchte die sechs Länder Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien, Japan und die USA) eher an ressourcenarme und hochverschuldete Staaten Afrikas Kredite vergebe, lasse sich China von anderen Motiven leiten. Es verteile Kredite vor allem an ressourcenreichere Länder mit geringerem Ausfallrisiko und höherer Zahlungsbereitschaft. Trotzdem seien einige dieser Staaten, die von China Kredite erhalten haben, in finanziellen Schwierigkeiten. Er nennt den Tschad, Äthiopien, Ghana und Sambia. Bode konstatiert eine „derzeit mangelnde Kompromissbereitschaft Chinas bei den Schuldenverhandlungen“. Sie könnte die Schuldenkrise verstärken. Chinas Haltung erinnert ihn an die 80er und 90er Jahre, als die westlichen Staaten eine ähnlich harte Haltung eingenommen hatten.
Info:
Das Kiel Working Paper No. 2269 kann man hier herunterladen: