CHINAHIRNKulinarium: Xinjiang- oder uigurische Küche

Beim Namen fängt der Streit schon an. Heißt es Xinjiang- oder uigurische Küche? Chinas offizielle Stellen sprechen von Xinjiang-Küche, weil sie gerne alles in dieser Provinz nivellieren wollen. Die Uiguren, die mehrheitlich in Xinjiang leben, reden dagegen von ihrer uigurischen Küche. Ich erlaube mir, im Folgenden die zweite Version zu benutzen. Da dieses Gebiet tief im Westen des Landes immer sehr umkämpft war, aber auch Durchgangsstation der legendären Seidenstraße war, haben viele Ethnien auch in der Küche ihre Spuren hinterlassen. Die uigurische Küche ist deshalb ein Mischmasch aus chinesischer, indischer, arabischer und auch nomadischer Kochkunst. Geprägt ist sie von einer Vielzahl von Gewürzen, dem Einsatz von viel Knoblauch und Produkten aus Weizen, seien es Brot oder Nudeln. Die Region kann auf eine lange Geschichte des Weizenanbaus zurückblicken. Dem Weizen wird hohe Qualität attestiert. Das Nan-Brot gehört zu fast jedem Essen. Die Lagman, die handgezogenen Weizennudeln, sind eine Spezialität der uigurischen Küchen – ebenso Gösh-Nan (eine uigurische Canzone) oder die Teigtaschen namens Tügüre oder Samsa. Die Küche ist sehr fleischlastig. Vor allem Lamm und Hammel wird verarbeitet, aber auch Hähnchen. Berühmt ist der Dapanji, ein Hähnchengericht mit viel Gemüse. Obwohl Xinjiang viel Wüste hat, gibt es trotzdem viel Obst. Melonen, Weintrauben, Aprikosen und Granatäpfel gedeihen in den vielen Oasen. Auch beim Tee unterscheiden sich die Uiguren übrigens von den Chinesen. Während diese den grünen Tee bevorzugen, trinken die Uiguren schwarzen Tee.

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