KULTUR I Was China in Cannes zeigte

Bei den 77. Filmfestspielen in Cannes waren sie endlich wieder da – die chinesischen Regisseure und Filmstars. Vier Jahre glänzte China bei diesem Festival der Eitelkeiten durch Abwesenheit. Corona war ein Grund. Der andere: Es gab auch nicht so viele chinesische Filme zum Vorzeigen. Dieses Jahr war es anders. Filmstars wie Zhang Ziyi stolzierten über den roten Teppich. Chinesische Regisseure gaben Interviews und zeigten ihre Filme. Festival-Chef Thierry Frémaux genoß „the satisfaction of having China – a major cinema country – back in the selection.” Gleich fünf Filme aus China wurden dem Publikum präsentiert. Zwei hatten dort Premiere. Hier eine Übersicht über Chinas Beiträge in Cannes:

  • „Black Dog“ von Hu Guan. Regisseur Hu Guan, der einige Blockbuster gedreht hat (zuletzt war von ihm “The Eight Hundred“ zu sehen), kehrt damit zu seinen Wurzeln als Indie-Produzent zurück. Hu sprach übrigens auch über Zensur in China und sagte gegenüber AFP dazu Erstaunliches: „A few years ago, it could have hindered my work. But I find in recent years there has been a clear improvement.”
  • “An Unfinished Film” von Lou Ye. Der Film beschäftigt sich mit dem Ausbruch von Corona und seinen Folgen. Eine Filmcrew hielt sich Anfang 2020 in Wuhan auf. Einer von ihnen wurde krank. Deshalb wurden alle anderen in ihren Hotelzimmern wochenlang eingesperrt. Der Film wurde in Deutschland und Singapur produziert. Dass er in China gezeigt werden kann, gilt als unwahrscheinlich.
  • “Caught by The Tides” von Jia Zhangke. Eine Mischung aus Dokumentar- und Spielfilm, der von einer gescheiterten Liebe erzählt. Sie – gespielt von Jias Ehefrau Zhao Tao – reist auf der Suche nach ihrem Liebhaber, der sie verlassen hat, quer durchs Land, wodurch parallel auch eine Zustandsbeschreibung der chinesischen Gesellschaft erfolgt.
  • “Twilight of the Warriors” von Soi Cheang. Ein Thriller, der Ende der 80er Jahre in Kowloon Walled City spielt.
  • “She’s Got No Name” von Peter Chan. Der Film des Hongkonger Regisseurs Peter Chan lief außerhalb des Wettbewerbs und hat den Feminismus zum Thema. Zhang Ziyi spielt dabei Zhan-Shou, eine resolute Frau, die sich aus einer unglücklichen Ehe befreit.
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