Ein „Klima der Angst“ herrscht unter chinesischen Studierenden in Westeuropa und Nordaaerika. Dies schreibt Amnesty International (AI) in ihrem aktuellen Report „On my campus, I am afraid“. Zwischen Juni 2023 und April 2024 befragten die Interviewer von Amnesty International Studierende in acht Ländern der beiden Regionen, darunter auch in Deutschland. Der Report berichtet von einer „transnational repression“, bei der chinesische Behörden ihre im Ausland studierenden Landsleute überwachten und ggf. ihre Eltern und Freunde daheim unter Druck setzten. Vor allem Studierende, die sich mit 1989, der Demokratiebewegung in Hongkong und den „Weisse-Papier“-Protesten 2022 solidarisierten, stünden unter Beobachtung. Weil dem so ist, hielten sich fast alle chinesischen Studierenden inzwischen mit politischen Aussagen zurück und übten eine Form der Selbstzensur. Etwas mehr als die Hälfte schlage sich mit „mental health issues“ herum. Zudem trauen viele ihren Landsleuten nicht mehr und fühlen sich deshalb zunehmend isoliert. AI wollte von 55 Universitäten wissen, wie sie mit dem Problem umgehen. Nur 28 Unis antworteten, darunter auch die FU Berlin. In einer Email an AI schreibt FU-Vizepräsidentin Verena Blechinger-Talcott, dass die FU ein China Advisory Council installiert habe, „that examines “sensitive cooperation” issues with partner Chinese universities and “serves as a platform for professors to express concerns when students are victims of intimidation, harassment and surveillance and to discuss adequate measures to protect them.”
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