Vor über drei Jahren wurde eine Bahnstrecke quer durch Laos fertiggestellt. Sie reicht von Boten, der Grenzstadt zu China, bis hinunter in die Hauptstadt Vientiane, die wiederum an der Grenze zu Thailand liegt. Das Projekt durch die gebirgige Landschaft von Laos wurde von China finanziert (40 Prozent der sechs Milliarden Dollar spendierte der chinesische Staat, 60 Prozent waren Kredite der chinesischen Exim-Bank). Wie das bei solchen Infrastrukturprojekten im Rahmen der Belt-and-Road-Initiative (BRI) fast üblich ist, meldeten sich die Kritiker, die behaupteten, dass solche Projekte nur China nutzen. Aber stimmt das? Der thailändische Journalist Jitsiree Thongnoi ging der Frage nach und schrieb darüber in dem Newsletter Sinica einen Artikel: „China-Laos Railway Brings Higher Mobility, Employment As Profit Concerns Linger“. Er berichtet, dass die Bahn von den Bewohnern angenommen wird: „The train has increasingly become a crucial part of Lao people’s daily lives.” Rund 10 000 Passagiere sollen täglich auf der insgesamt 414 Kilometer langen Strecke verkehren. Darunter auch immer mehr (chinesische) Touristen. Wirtschaftlich könnte Laos von der Eisenbahnlinie profitieren, wenn die Stadt Boten – wie geplant – zu einem Logistikzentrum ausgebaut würde, von dem chinesische Waren in die südostasiatische Region verteilt und transportiert würden. Doch wohl ist vielen Laoten nicht, schreibt Thongnoi und verweist auf eine aktuelle Umfrage, wonach 68 Prozent der laotischen Bevölkerung sich wegen des wachsenden Einflusses Chinas in der Region Sorgen machen.
Info:
Hier der Sinica-Artikel von Jitsiree Thongnoi: https://sinica.substack.com/p/china-laos-railway-brings-higher