MEDIEN I RFA auf der Flucht

Radio Free Asia (RFA) hat Ende März Hongkong verlassen. Der Sender wird von der staatlichen US Agency for Global Media finanziert (Das Pendant in Europa ist Radio Freies Europa mit Sitz in Prag). Es wird in den Landessprachen nicht-westlicher und autoritärer Staaten gesendet, um in diesen die Sicht des Westens unters Volk zu bringen. RFA in Hongkong strahlt zum Beispiel seit 1998 täglich Radiosendungen in Kantonesisch aus. Kein Wunder, dass die Regierung in Beijing Radio Freies Asia als Propagandasender einstuft. Aber auch die Hongkonger Regierung, allen voran Sicherheitsminister Chris Tang Ping-keung, kritisierte den Sender, der mehr mit der Protestbewegung sympathisierte. Angesichts des gerade verabschiedeten Sicherheitsgesetzes in Hongkong beschloss nun das Management, das Studio des RFA zu verlagern. Einige Reporter wechselten nach Taiwan, andere nach Washington. Zuvor waren schon einige Mitarbeiter nach Taiwan übergesiedelt. Das ist übrigens ein Trend der letzten Monate und Jahre: Immer mehr ausländische Korrespondenten verlassen Hongkong – meist Richtung Taipeh. Ronson Chan Ron-sing, Vorsitzender des Hongkonger Journalistenverbandes, gegenüber South China Morning Post: „Overseas media outlets are very concerned about the safety of their reporters, so they will be thinking about their continued presence in the city.”

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