ARTIKEL I Rassismus in China

In und um Guangzhou lebt eine relativ große afrikanische Community. Immer wieder kommt es dort zu Konflikten zwischen Chinesen und Afrikanern. So auch im April 2020, als Afrikaner attackiert wurden, was als „Guangzhou incident“ bezeichnet wird. Binxin Zhang (Doktorandin am Center for International Studies an der Sciences Po in Paris) nahm diese Konflikte im Süden des Landes zum Anlass, sich intensiver mit dem Thema Rassismus in China zu beschäftigen. Das Ergebnis hat sie in einem Artikel der aktuellen Ausgabe von The China Quarterly veröffentlicht: „Africans in China, Western/White Supremacy and the Ambivalence of Chinese Racial Identity“. Früher war aus chinesischer Sicht die Lage klar: China ist das Zentrum der Welt, alle außerhalb sind minderwertig. Dieses simple Weltbild änderte sich mit dem Eindringen des Westens nach China Mitte des 19. Jahrhunderts. Die Chinesen akzeptierten widerwillig die Überlegenheit des Westens, sprich: der Weißen. Gleichzeitig übernahmen sie die westlichen Vorstellungen – so Zhangs These – von einer rassistischen Hierarchie: „The Chinese adopted a social Darwinist world view, using Western modernity as the yardstick by which to rank different peoples and societies in a racial hierarchy.“ Danach dominiert die weiße Rasse, aber die gelbe holt auf, während die schwarze mehr oder weniger stagniert.

Info:

Den Artikel von Binxin Zhang in The China Quarterly kann man hierlesen: https://www.cambridge.org/core/journals/china-quarterly/article/africans-in-china-westernwhite-supremacy-and-the-ambivalence-of-chinese-racial-identity/319BDAF6E416A4CD502AD636859B0215?WT.mc_id=New%2520Cambridge%2520Alert%2520-%2520Articles&utm_source=substack&utm_medium=email

No Comments Yet

Comments are closed