MODE I Welche chinesische Designer(innen) man kennen muss

Chinesen können doch nur kopieren. Chinesen sind wenig kreativ. Das sind immer noch gängige Vorurteile, die in den westlichen Ländern viele im Kopf mit sich herumtragen. Design aus China stempeln sie als Kitsch ab. Vielleicht war es mal so. Aber diese Zeiten sind vorbei. Am deutlichsten sieht man das in der Modebranche. Dort tummeln sich immer mehr junge chinesische Designerinnen und Designer. Vor allem in den vergangenen zehn Jahren hat sich eine Menge getan. In diesem Zeitraum kamen viele Modeschöpfer aus China zu nationalem, aber auch internationalem Ruhm. Viele von ihnen sind nur Brancheninsidern bekannt. Den beiden Beraterinnen Ashley Dudarenok und Gemma A. Williams ist es zu verdanken, dass sie nun auch einem größeren Publikum vorgestellt werden. In ihrem Report „Fashion China“ präsentieren sie „35 independent Chinese designers to watch in 2024“. Sie werden in acht Kategorien eingeteilt – von „the Pioneers“ über „The Intellectuals“ und „Textile Innovators“ bis hin zu „The Explorers“. Es ist eine nahezu ausgeglichene Mischung aus männlichen und weiblichen Designern. Was auffällt: Viele von ihnen haben an den renommierten Designschulen in Großbritannien und den USA studiert. Allen voran sind das: Central St. Martins an der University of the Arts in London, das London College of Fashion, das Royal College of Art (London) sowie die Parsons School of Design in New York. Viele der chinesischen Designerinnen und Designer haben ihre eigenen Labels, wie zum Beispiel die Pioniere Wang Fenchen, Peng Chen, Shushu/Tong, Staffonly, Pronounce und Private Policy. Aber sie kooperieren auch mit ausländischen Modefirmen. Denn: „Big global companies continue to look at local talent for collaborations and partnerships, seeing these young designers as key to unlocking the needs and wants of China’s youth.” Das ist deshalb wichtig, weil viele junge Chinesen verstärkt dem Trend des guochao folgen, also lieber Produkte mit chinesischem Appeal kaufen. So schreiben die beiden Autorinnen: „Chinese consumers are opting for brands that express their cultural identity in ways that international and bigger names cannot.” Ihr Fazit: “This decade will be game-changing. China’s independent designers are durable and nimble.”

Info:

Hier kann die Studie „Fashion China“ angefordert werden: https://alarice.com.hk/fashion-china-report-2024/

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