Wie stark ist China in den internationalen Organisationen vertreten? Dominieren die Chinesen gar manche dieser multilateralen Moloche, wie einige Beobachter vorschnell behaupten? Zur Beantwortung dieser Fragen fehlt es bislang an belastbarem Material. Auch die jüngste Publikation der U. S. – China Economic and Security Review Commission (USCC) mit dem schlichten Titel „PRC in International Organizations“ trägt wenig zur Aufklärung bei. Darin werden Chinesen in Spitzenpositionen von internationalen Organisationen in Kurzporträts vorgestellt. Eine quantitative Analyse wird nicht gemacht, so dass man nicht erfährt, ob die Zahl der Chinesen in diesen Spitzenpositionen in den vergangenen Jahren zugenommen hat, oder ob Chinesen in diesen Institutionen über- oder unterrepräsentiert sind. Lediglich ein Chinese ist nach dieser USCC-Übersicht an der Spitze einer UN-Organisation: Qu Dongyu, Generaldirektor der Welternährungsorganisation FAO mit Sitz in Rom. Stellvertretende Generalsekretäre sind Li Bo (Internationaler Währungsfonds, IWF), Zhang Xiangchen (Welthandelsorganisation WTO) und Liu Hua (Internationale Atomenergie Agentur, IAEA). Gut vertreten sind die Chinesen in der Führungsspitze der Asian Infrastructure Investment Bank (AIIB). Aber diese Entwicklungsbank mit Sitz in Beijing haben sie ja selbst geschaffen.
Info:
Die 32seitige USCC-Übersicht „PRC in International Organizations“ kann man hier downloaden:
https://www.uscc.gov/research/prc-international-organizations?utm_source=substack&utm_medium=email