In diesem Jahr – genau am 8. Januar – jährte sich zum 700.Mal der Todestag von Marco Polo, dem Namensgeber dieser kleinen Rubrik, aber auch ganzer Reisebuchserien. Er war der erste Weltreisende. Der Venezianer Marco Polo brach 1271 nach China auf. Sieben Jahre dauerte die Reise, bis er endlich Peking erreichte. Dort am Hofe des Herrschers Kublai Khan verbrachte er 17 Jahre, ehe er 1295 wieder in seine Heimatstadt zurückkehrte. Für diese kämpfte er im Krieg gegen den Rivalen Genua und geriet in Kriegsgefangenschaft. Im Kerker soll er seinem Mithäftling Rustichello da Pisa seine Erlebnisse erzählt haben, die dieser wiederum aufgeschrieben hat. So entstand das Werk „Il Milione – Die Wunder der Welt“. Immer wieder wurde angezweifelt, ob das alles wahr sei und ob Marco Polo überhaupt in China war. Generationen von Gelehrten stritten sich um den Wahrheitsgehalt. Aber egal, ob wahr oder nicht, das Buch bietet spannenden Stoff aus einer fremden Welt. Im Oktober erschien im Manesse Verlag eine illustrierte Jubiläumsausgabe von „Il Milione – Die Wunder der Welt“. Das Nachwort stammt von dem Sinologen und Schriftsteller Tilman Spengler (76). Er beschreibt das Buch als einen „Glücksfall in mehr als zweihundertdreißig meist kurzen Kapiteln, von mal abenteuerlichen, mal auch nur den Kaufmann bewegenden Vorfällen und Gegebenheiten, ein literarisches Kabinett, eine Schatzkammer aus dem späten Mittelalter.“ Wer nicht lesen will, sondern nur hören, dem kann auch geholfen werden. Die Kulturredaktion des mdr (Mitteldeutscher Rundfunk) strahlte gleich zu Jahresbeginn eine dreiteilige Lesung aus – gesprochen von Manfred Heidmann.
Info:
Hier die kürzlich ausgestrahlte dreiteilige Lesung des mdr: https://www.mdr.de/kultur/radio/marco-polo-il-milione-100.html
Und hier die Daten zu dem Buch „Il Milione – Die Wunder der Welt“, 423 Seiten, Manesse Verlag, 45 Euro.