CHINAHIRN liest…

…Maos deutscher Top-Agent von Bernd Ziesemer. Wie viele seiner Generation schwenkte der Journalist Bernd Ziesemer (70) in den 60er Jahren die Mao-Bibel, ja er war sogar in einer dieser maoistischen Splittergruppen aktiv. Später machte er eine bürgerliche Karriere, die ihn bis in die Chefredaktion des Handelsblattes führte. In seiner maoistischen Frühzeit stieß er einst auf einen Artikel eines gewissen Gerhard Flatow, vergaß aber diesen Namen schnell wieder. Er begegnete ihm erst wieder als er später eine Story über den legendären Kölner Unternehmer Otto Wolff recherchierte. Flatow tauchte damals als Chef des China-Büros des Otto-Wolff-Konzerns auf. Ziesemer fragte sich: „Konnte es sein, dass der Maoist und der Direktor dieselbe Person waren?“ Er forschte nach und stellte danach fest: „Ja, so war es.“ Diese Erkenntnis machte Ziesemer neugierig. Sechs Jahre lang recherchierte er über diesen Gerhard Flatow. Als Ergebnis legte er nun ein Buch über diesen Mann vor, der in den 50er und 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts einer der wichtigsten und prägenden Figuren der deutsch-chinesischen Beziehungen war, dabei aber stets im Hintergrund agierte.

(Der Fairness halber weise ich darauf hin, dass ich ebenfalls Autor des Campus Verlags bin, weshalb ich mich auf eine sachliche, nicht wertende Beschreibung des Buches beschränkt habe).

Info:

Bernd Ziesemer: Maos deutscher Top-Agent, 232 Seiten, Campus Verlag, 28 Euro.

No Comments Yet

Comments are closed