Jin Keyu so etwas wie ein Shooting Star unter den Ökonomen dieser Welt, die die chinesische Wirtschaft zu erklären versuchen. Die 40jährige lehrt an der renommierten London School of Economics and Political Science. Sie hat vor kurzem ein interessantes Buch geschrieben: „The New China Playbook: Beyond Capitalism and Socialism“ (368 Seiten, Viking, rund 25 Euro). Darin beschreibt und erklärt sie das chinesische Wirtschaftsmodell, das viele im Westen falsch oder gar nicht verständen. Es ist eine Mischform von staatlicher und privater Wirtschaft. Viele Staatsunternehmen seien an privaten Firmen beteiligt. Ebenso komme es auf lokaler Ebene zu vielen Kooperationen zwischen den Behörden und privaten Unternehmen. Sie nennt das „mayor economy“. Vorteil des Buches ist, dass Jin Keyu beide Welten kennt, denn sie pendelt zwischen ihnen, vor allem zwischen London und Beijing, wo sie geboren wurde. Ihr Vater ist Jin Liqun. Er war stellvertretender Finanzminister und ist derzeit Präsident der Asian Infrastructure Investment Bank (AIIB). Schon mit 14 Jahren wurde Jin Keyu in die USA geschickt. In der Horace Mann School, einer Privatschule in der New Yorker Bronx, machte sie ihren College-Abschluss. Danach folgte – logisch – ein Wirtschafts-Studium in Harvard, wo sie zügig ihren Bachelor, Master und ihre Promotion machte. Heute ist sie neben ihrer Professur in London eine gefragte Beraterin vieler Unternehmen und Organisationen sowie eine begabte Rednerin, wie die untenstehenden Videos dokumentieren.
Info:
Hier das Video-Interview mit ”Washington Post“-Redakteur David Lynch (1. Juni):
Und hier ein Video von einem Vortrag Jins bei einer TED-Veranstaltung in Vancouver:
Und hier ein Auszug aus ihrem Buch „The New China Playbook“: https://www.pekingnology.com/p/the-new-china-playbook