HU IS HU I The Doc Ngo – König der Kantstraße, nun auch am Tegernsee

Am 22. Juni öffnete in Rottach-Egern zum ersten Mal das neue Restaurant „Le Duc Tegernsee“ seine Pforten. Es liegt im Althoff Seehotel Überfahrt, wo gerne die Münchner Schickeria nächtigt und schlemmt. Bis vor kurzem führte dort Christian Jürgens das edle, sternen-verzierte Hotel-Restaurant namens „Überfahrt“. Doch Jürgens wurde nach diversen Enthüllungen über Missgriffe gegenüber seinem Personal gekündigt.

Das Konzept des Nachfolge-Restaurants stammt von The Duc Ngo (49). Und damit wird es chinesisch, zumindest partiell. Ngo wurde in Hanoi geboren. Mutter Vietnamesin, Vater chinesischer Abstammung. Ende der 70er Jahre floh die Familie. Sie strandeten erst mal in Hongkong. Dort wurden sie vor die Alternative gestellt: Chile oder Deutschland. Es wurde Letzeres. Im Winter 1979 kam der fünfjährige Ngo in Berlin an, im „Land der Eintöpfe“, wie er einmal Deutschland titulierte.

Dort arbeitete er sich nach oben, machte Abitur und studierte einige Semester Japanologie, weil er ein Faible für das Land und auch für seine Küche entwickelt hatte. Nebenbei jobbte er in Restaurants und Imbiss-Lokalen, ehe er eine spannende Tellerwäsche-Karriere startete, wobei das diesmal fast bildhaft zu verstehen ist. Teller wäscht er längst nicht mehr. Er kredenzt Teller mit feiner Kost aus der asiatischen Cross-Over-Küche.

1999 eröffnete er als 24jähriger sein erstes Restaurant, das Kuchi in der Berliner Kantstraße. Inzwischen wird er als „König der Kantstraße“ tituliert, weil er in dieser West-Berliner Meile einige asiatisch inspirierte Lokale startete: Madame Ngo (vietnamesisch), Ryotei 893 (moderne japanische Küche), Funky Fisch (Fisch und Meeresfrüchte) und Ngo Kim Pak (vietnamesisch-koreanische Streetfood) und ganz neu und exklusiv den Le Duc Salon, wo nur am Wochenende gekocht wird.

Längst hat der König der Kantstraße sein Gastro-Imperium erweitert. Seine Restaurants gibt es auch in Mitte und Kreuzberg sowie in Prenzlauer Berg. Und auch deutschlandweit ist er unterwegs. In Frankfurt gehört ihm das Burbank im Deutsche-Bank-Tower, in Frankfurt und Baden-Baden das Moriki und in Braunschweig das Mono. Wenn ich richtig gezählt habe, gehören zu seinem Imperium inzwischen 14 Restaurants.

Stets versucht er dabei, westliche mit fernöstlicher Küche zu mixen. Mal mehr, mal weniger. Schiesslich sagt er von sich: „Ich bin wie meine Speisekarte: ein gemischter Mensch, sozusagen mit vietnamesischen Wurzeln und chinesischen, japanischen und koreanischen Einflüssen.“

Auch im soeben eröffneten „Le Duc Tegernsee“ bleibt er seinem Konzept der Fusionsküche treu. Allerdings kocht er dort erstmals in einer anderen Liga. Er sagt: „Die Gäste sind hier kulinarische Champions League gewohnt, und das stellt für mich eine spannende Herausforderung dar.“ Die Gäste sind neugierig, ob ihm das gelingen wird. „Die ersten zwei Wochen sind komplett voll”, sagte Vincent Ludwig, geschäftsführender Hoteldirektor des Althoff Seehotel Überfahrt. Das Restaurant ist als Pop-Up-Lokal konzipiert und vorerst nur bis Jahresende geöffnet. Spätestens dann will The Duc Ngo endlich seinen eigenen Gourmettempel „Le Duc“ eröffnen. Wo? Natürlich in der Berliner Kantstraße.

Info:

Als Appetithappen hier die Speisekarte des „Le Duc Tegernsee“: https://www.althoffcollection.com/de/althoff-seehotel-ueberfahrt/le-duc-tegernsee

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