In der vergangenen Ausgabe habe ich geschrieben, dass die Urheberschaft des Begriffs „De-Risking“ wahrscheinlich dem Mercator Institute for Chinese Studies (Merics) gebührt, das zu Beginn dieses Jahres den Begriff in die politische Diskussion eingeführt haben soll. Doch Merics-Direktor Mikko Huotari verweigert die Annahme des Lorbeerkranzes. Per Linkedin teilt er mit: „Lieber Wolfgang, das ist ja nett, dass Du uns die Begriffsprägung zuschreibst, aber hast Du m. E. nicht gründlich genug nachgeforscht.“ Denn schon im November 2022 habe der Bundeskanzler gesagt: “Und das ist die Politik, mit der wir jetzt beginnen müssen: Resilienz zu stärken, Diversifizieren in unseren Wirtschafts- und Handelsbeziehungen, De-Risking, um es so zu sagen.” Außerdem – so Huotari – sei eine ähnliche Sprache auch aus dem Elysee schon früher zu hören gewesen. Damit ist die Urheberschaft des Begriffs „De-Risking“ nach wie vor nicht vollständig geklärt. Nur so viel steht fest: In der Berliner Klosterstraße entstand er nicht. „Wir erheben jedenfalls keine Urheberschaft“, schreibt Huotari.
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