REDE I Yan Xuetong

Yan Xuetong (70), Direktor des Institute of International Relations an der Tsinghua Universität in Beijing, ist einer der profiltiertesten außenpolitischen Experten des Landes. Kürzlich hielt er bei einer Veranstaltung von Cornerstone Capital in Shenzhen eine analytische Rede, in der er seine Weltsicht darstellte. Thomas des Garets Geddes hat in seinem Newsletter „Sinification“ die Rede ins Englische übersetzt und die wichtigsten Punkte zusammengefasst. Yan Xuetong geht nicht von einer multilateralen, sondern einer bilateralen Welt aus, also der Rivalität zwischen China und den USA. Bei dieser Rivalität gehe es aber nicht um Ideologien, sondern vor allem um Technologie, um die technologische Vorherrschaft. Dabei würden die USA bei ihrer Technologie- und Industriepolitik inzwischen zu denselben Mitteln greifen, die sie bei den Chinesen kritisierten, wie zum Beispiel Subventionen. Yan geht davon aus, dass die Beziehungen zwischen den beiden Mächten mindestens noch ein bis zwei Jahrzehnte nicht gerade freundlich sein werden. Das hätte auch Folgen für die chinesischen Unternehmen, die nicht länger auf Globalisierung setzen sollten: „That is to say, your past strategy of developing in the context of a globalising world and [thus] relying on international cooperation to develop your businesses may no longer be appropriate.”

Info:

Eine Zusammenfassung der Rede Yan Xuetongs gibt es bei „Sinification“:

https://www.sinification.com/p/yan-xuetong-warns-chinese-businesses

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