INTERVIEW I Graham Allison

Den amerikanischen Historiker Graham Allison kennen nicht so viele. Bekannter als sein Name ist freilich der Begriff von der „Thukydides-Falle“, den der Harvard-Professor einst kreierte. Thukydides war ein griechischer Geschichtsschreiber, der einst den Kampf Athens gegen Sparta beschrieb. Sparta war bis dato dominierend, Athen der Herausforderer. Diese Konstellation – aufstrebende Macht trifft auf aktuelle Macht – hat es in den folgenden Jahrhunderten immer wieder gegeben. Und diese Fälle hat Allison untersucht und kam zu dem Ergebnis, dass es in elf von 15 Fällen zum Krieg kommt.

Kürzlich war Allen beim Aufsteiger China und trat beim Boao-Forum auf der Insel Hainan auf. Dort gab er dem chinesischen Blatt „Global Times“ ein Interview. Und natürlich wurde dort die Frage nach einem möglichen Krieg zwischen China und den USA gestellt. Grahams Antwort: „Each of us clearly understands that if we really had a war, a full-scale war, it would be suicide. So neither government is suicidable.” Er stuft China als starken Rivalen ein, aber nicht als Feind: „Casting (China) as enemy in a war seems tobe misleading and dangerous.“ Allison glaubt nicht an einen Erfolg des von den USA angestrebten Decouplings: „In the past year of so-called decoupling, trade between the US and China reached the highest level ever.” Stattdessen plädiert er für mehr Kooperation, vor allem beim Thema Klimawandel: „We have to find a way to cooperate in constraining greenhouse gases. Again for my survival. It´s also for you and for the world. So survival is a very powerful motivator.”

Info:

Das Interview Graham Allisons mit “Global Times” gibt es hier:

https://www.globaltimes.cn/page/202304/1288613.shtml

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