Scott Kennedy und Wang Jisi sind zwei erfahrene Kenner der chinesisch-amerikanischen Beziehungen. Der eine arbeitete am CSIS in Washington, der andere ist Gründungspräsident des Institute of International and Strategic Studies an der Peking Universität. Vergangenes Jahr waren sie trotz Corona mehrmals im jeweils anderen Land. Insgesamt 70 Tage Quarantäne nahmen sie dafür in Kauf. Jetzt haben die beiden in „Foreign Affairs“ (Online) ein leidenschaftliches Plädoyer für den Dialog geschrieben: „America and China Need to Talk – A Lack of Dialogue, Visits, and Exchanges Is Raising the Risk of Conflict“. Für die beiden Autoren sind die amerikanisch-chinesischen Beziehungen auf dem tiefsten Stand seit Anfang der 70er Jahre. Jeder mache den anderen für die zunehmende Verschlechterung der Beziehungen verantwortlich: „Both Beijing and Washington believe the other is entirely to blame for the deterioration in ties and that their own actions are rational respsonses to the other´s unreasonable aggression.“ Es bestehe die fatalistische Einsicht, “that greater economic tensions and security conflict are inevitable.” Ihr Ausweg aus dieser misslichen Lage ist der Dialog. “There is no better way than face-to-face interactions and visits.” Ihre Empfehlung: “One place to start would be the simple matter of travel.” Deshalb appellieren sie an die Verantwortlichen in beiden Ländern die Zahl, der Flüge zwischen beiden Ländern zu erhöhen und bei der Visaerstellung schneller und kulanter zu sein.
Info:
Der Artikel „America and China Need to Talk“ erschien am 6. April auf der “Foreign-Affairs”-Homepage:
https://www.foreignaffairs.com/china/america-and-china-dialogue-need-lack-risk-conflict