STUDIE I Kreditgeber China

Es ist allgemein bekannt, dass China in den vergangenen Jahren viele Kredite an Entwicklungs- und Schwellenländer vergeben hat. Weniger bekannt ist, wie viele dieser Kredite „faul“ sind, also nicht mehr bedient werden können. Das Institut für Weltwirtschaft (IfW) Kiel hat dazu nun eine Studie veröffentlicht: „China as an International Lender of the Last Resort“. Danach waren 2022 alle chinesischen Auslandskredite von Zahlungsausfall betroffen. Zum Vergleich: 2020 waren es nur fünf Prozent. Angesichts dieser Situation hat China die Vergabe von Rettungskrediten kräftig ausgeweitet. An 22 Länder hat China solche Kredite vergeben, allerdings zu einem relativ hohen Zinssatz von durchschnittlich fünf Prozent. Die Zinssätze bei Rettungskrediten des Internationalen Währungsfonds (IWF) betragen im Schnitt nur zwei Prozent. China handele zunehmend auf eigene Faust abseits der üblichen Umschuldungsprogramme des IWF und des Pariser Clubs. Brad Parks, einer der vier Autoren der Studie, sagt: „Peking hat ein neues, globales System für grenzüberschreitende Rettungsdarlehen geschaffen, aber auf undurchsichtige und unkoordinierte Weise.“  

Info:

Den 41seitigen „Kiel Working Report No. 2244“ kann man hier herunterladen:

https://www.ifw-kiel.de/fileadmin/Dateiverwaltung/IfW-Publications/-ifw/Kiel_Working_Paper/2023/KWP_2244_China_as_an_International_Lender_of_Last_Resort/KWP_2244.pdf

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