STUDIE I Chinas FDI

Erinnern Sie sich noch an die Schlagzeilen vom Ausverkauf Deutschlands an China? Es ist noch gar nicht lange her, dass Medien und auch Politiker diese Angst suggerierten. Und was ist heute? „Als Investoren spielen chinesische Unternehmen in Deutschland nur eine untergeordnete Rolle“, sagt Yi Sun, Leiterin der China Business Services Region Europe West beim Beratungsunternehmen EY (früher Ernst & Young). Seit Jahren analysieren sie und ihr Team chinesische Beteiligungen und Übernahmen in Europa. Soeben veröffentlichten sie die Zahlen für 2022. Danach gingen in Deutschland die Transaktionen von 35 auf 26 zurück, in Europa von 155 auf 139. Sun: „Die Zahl chinesischer Unternehmensübernahmen in Europa hat sich in den vergangenen Jahren auf einem relativ niedrigen Niveau eingependelt.“ Sie nennt dafür mehrere Gründe: an erster Stelle natürlich die Pandemie, dann der politische Widerstand in den europäischen Ländern, gepaart mit hohen bürokratischen Hürden. Aber auch die strategische Neuausrichtung chinesischer Konzerne trägt ihren Teil bei: „Expansionsmaßnahmen haben für viele chinesische Unternehmen nicht mehr den hohen Stellenwert wie in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrzehnts.“  Gleichwohl konstatiert sie nach Ende der Pandemie einen Nachholbedarf: „Seit Januar sind viele chinesische Delegationen von Unternehmen hier in Europa unterwegs, um neue potentielle Zielunternehmen zu identifizieren.“ Auch viele chinesische Private Equity-Investoren würden ihre Präsenz in Europa weiter ausbauen.

Info:

Die Studie über chinesische Transaktionen in Deutschland und Europa kann man auf Anforderung hier herunterladen:

https://www.ey.com/de_de/news/2023/02/weniger-chinesische-firmenuebernahmen-in-deutschland

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