ARTIKEL I Rohstoffe

Chinas Elektroauto-Branche boomt. In keinem Land werden mehr E-Autos verkauft. Klingt gut, hat aber einen Nachteil: China braucht für Batterien dieser Autos viel Lithium, Nickel und Kobalt. Alle drei Rohstoffe muss sich China in großen Mengen im Ausland besorgen. Seit Jahren beteiligen sich chinesische Unternehmen – häufig in Staatsbesitz – an Minen in aller Welt. Dabei gehen sie viel strategischer vor als die westlichen Firmen und Staaten, die diese Rohstoffe ebenfalls benötigen. Schon seit 2013 kaufen chinesische Firmen sich Jahr für Jahr in Lithium-Minen ein. Die interessante Einkaufsliste hat das Magazin Caixin in dem Artikel „China´s hunt for strategic new energy minerals“ veröffentlicht. Auffallend dabei ist, dass es im Laufe der Jahre eine Verschiebung gegeben hat. Standen anfangs Minen in westlichen Ländern wie Australien, Kanada oder gar die USA auf der Einkaufsliste, so dominieren nun vor allem Länder in Südamerika und Afrika. So ist China zum Beispiel im sogenannten Lithium-Dreieck Argentinien, Bolivien und Chile besonders aktiv. Dort lagern über 50 Prozent der weltweiten Lithium-Reserven. In Afrika ist China vor allem an Kobalt interessiert, denn dort befinden sich zwei Drittel aller weltweiten Kobalt-Reserven. China habe jedoch erkannt – schreiben die Caixin-Rechercheure –  dass nur mit Rohstoff-Importen die Nachfrage nicht befriedigt werden kann. Deshalb suche man intensiv nach möglichen Quellen im eigenen Land. Aber das wird dauern. Bis dahin werden die Verteilungskämpfe um die begehrten Rohstoffe für die Energiewende zunehmen.

Info:

Einen Nachdruck des Caixin-Artikels „China´s hunt for strategic new energy minerals“ gibt es hier bei ThinkChina: https://www.thinkchina.sg/chinas-hunt-strategic-new-energy-minerals

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