Zunehmend kommen die wissenschaftlichen Kooperationen zwischen dem Westen und China unter Beobachtung und unter Beschuss. Der Vorwurf lautet, dass viele dieser Forschungskooperationen auch dem chinesischen Militär helfen. Zuerst hat dazu das Correctiv-Rechercheteam vor zwei Jahre eine Studie herausgegeben: “Chinesisches Militär – Made in Germany: Wie Deutschland China hilft, zur militärischen Supermacht aufzusteigen“. Nun hat eine amerikanische Studie nachgelegt: „Should Democracies Draw Redlines around Research Collaborations with China? A Case Study of Germany.” Autor ist Jeffrey Stoff und Herausgeber des von ihm soeben gegründete NGO Center for Research Security & Integrity. Stoff diente über 18 Jahre in US-Regierungsbehörden, darunter auch dem CIA. In seiner Studie wirft Stoff deutschen Universitäten, Forschungseinrichtungen und auch Unternehmen (von BASF bis Siemens) vor, zu eng mit wissenschaftlichen Einrichtungen zu kooperieren, die auch einen militärischen Background haben: „Since 2016, Germany and other allied nations´ research collaborations with PRC entities assessed as posing critical or high risks to national security are alarmingly widespread“. Die im Titel gestellte Frage nach den roten Linien beantwortet er ganz klar: „New redlines must be drawn that restrict scientific research collaborations with PRC entities based on assessing risk.“
Info:
Die aktuelle Studie von Jeffrey Stoff gibt es hier:
Die ältere Studie von CORRECTIV ist hier: https://correctiv.org/aktuelles/wirtschaft/2022/05/18/wie-deutschlands-wissenschaft-china-hilft-zur-militaer-supermacht-aufzusteigen/