CHINAHIRN liest…

Familie – Leben – Pandemie, Worte und Welten chinesischer Wanderarbeiterinnen, herausgegeben von Antonie Angerer, Ryanne Flock, Michael Malzer, Elena Meyer-Clement und der Heinrich-Böll-Stiftung.  Wir wissen, dass es in China ein Millionenheer von Wanderarbeitnehmern gibt, die schon seit Jahren vom Land in die Städte ziehen, dort aber Bürger zweiter Klasse sind, kaum sozialen Schutz genießen und meist mies bezahlt werden. Moderne Ausbeutung in einem formal kommunistischen Land. Nur selten erheben Mitglieder dieser Unterschicht, die eigentlich durch ihr Schuften den Erfolg Chinas erst ermöglichten, ihre Stimmen. In diesem Buch tun sie es. Mehrere Frauen, die gezwungenermaßen den Weg vom Land in die Städte gegangen sind, erzählen von ihrem Schicksal, warum sie ihr Dorf verlassen mussten und wie sie an ihren neuen Arbeitsplätzen – ob als Haushaltshilfe in Beijing oder Fabrikarbeiterin in Shenzhen – behandelt wurden. Dieser Sammelband mit den autobiografischen Erfahrungsberichten dieser Frauen gibt einen seltenen Einblick in eine unbekannte Welt hinter den Glitzerfassaden der Metropolen Beijing, Shanghai, Shenzhen und wie sie alle heißen. Möglich wurde dieses Buch durch die Künstlerin Jing Y.,  die 2017 das Projekt „Writing Mothers“ initiierte und seitdem jedes Jahr ein Buch zum Thema Mütter und Familie herausgibt. Der vorliegende Band ist bereits im Selbstverlag in China erschienen. Dass er nun kostenlos auch auf Deutsch erscheinen kann, ist der Heinrich-Böll-Stiftung zu verdanken.

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Info:

Die Online-Version von „Familie- Leben- Pandemie“ kann hier heruntergeladen werden:

https://www.boell.de/sites/default/files/2023-01/buch-familie-leben-pandemie.pdf

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