…Jiaozi. Die kleinen mit Fleisch, Gemüse oder Garnelen gefüllten Teigtaschen findet man in ganz China. Eine Variation sind gebratene Guotie. Anno Dederichs ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am China Centrum Tübingen (CCT) und erinnert sich an seine ersten Begegnungen mit diesen kleinen Maultaschen: „Während meines Studiums in Nanjing gab es in der Nähe der Universität eine kleine Garagen-Garküche, in der drei Generationen einer Familie in einer riesigen Wok-Pfanne Guotie in Öl anbrieten und sie dann in einer mit Stärke angereicherten Brühe ablöschten und sie an der Unterseite knusprig anbacken ließen. Zur Mittagszeit war vor dem Laden immer eine lange Schlange. Man bekam 6 oder 12 Stück in einer Styroporschachtel.“. Nach der Promotion 2017 in Soziologie an der Universität Tübingen und dem Beginn seiner Tätigkeit am CCT kam Dederichs 2019 wieder nach Nanjing – und was musste er sehen? „Der Häuserblock mit der Garküche war einer großen Baustelle gewichen.“ Aber inzwischen ist er fingerfertiger Selbstversorger: „In Tübingen mache ich Jiaozi am liebsten selbst zusammen mit meiner Familie.“
No Comments Yet