Es gibt immer mehr Medien – Newsletter wie Podcasts – in denen chinesische Stimmen zu Wort kommen. Auch der European Council on Foreign Relations (ECFR) reiht sich mit seiner neuen Podcast-Reihe „In:Sight“ in diesen Trend ein. Mark Leonard and Janka Oertel treten dabei – so die Ankündigung – “in conversations with some of the best Chinese academics, researchers, writers, and journalists on diverse topics in Chinese internal debates that matter most to Europeans”. In der ersten Episode (Dauer: 25:20 Minuten) sprechen die beiden mit Wang Jisi (74), einem der führende außenpolitischen Experten Chinas, der auch Gründungspräsident des Institute of International and Strategic Studies an der Peking University ist. Das erste Thema war der G20-Gipfel auf Bali und das Biden-Xi-Treffen, das Wang positiv sieht. Grundsätzlich sieht er allerdings ein gewachsenes Misstrauen zwischen China und den USA. Das technologische Decoupling würde die Beziehungen verschlechtern. Was Taiwan anbetrifft, so sieht Wang in den USA den Wunsch, den Status Quo der Insel zu verändern. Das würde China Sorgen bereiten. China strebe nach wie vor eine friedvolle Vereinigung an, aber man könne die militärische Lösung nicht aufgeben. Zum Schluss wird der 20. Parteitag diskutiert. Auf die Frage, auf welche Personen man – neben Xi – beachten soll, nennt er zwei: Li Qiang, den vermeintlichen neuen Premier, und Cai Qi, den Leiter des Generalsekretariats.
Info:
Die erste Episode des Podcasts „In:Sight“ mit Wang Jisi kann man hier hören: https://ecfr.eu/podcasts/episode/insight-china-with-wang-jisi/