INTERVIEW I Feminismus

Gibt es einen Feminismus in China? Und wie hat er sich entwickelt? Darüber gibt ein Interview mit Rebecca E. Karl in dem Wiener Studentenmagazin „dasReispapier“ Antworten. Karl ist Professorin für Geschichte an der New York University mit dem Schwerpunkt Gender- und Gesellschaftstheorie. Sie ist Autorin des 2013 erschienen Buches „The Birth of Chinese Feminism“. Sie datiert den Beginn des Feminismus in China auf das späte 19. und beginnende 20. Jahrhundert in Form des „Womanismus“. Es folgte die heute fast vergessene Anarcho-Feministin He-Yin Zhen. Der junge Mao sprach sich in seinem Artikel „Miss Zhaos Suicide“ gegen die arrangierten Ehen aus. Als er an die Macht kam, erfolgte 1950 ein Ehegesetz, das eher die Rollenverteilung zementierte. Also keine Befreiung der Frauen durch die KP? Karl: „Es gab bestimmte Dinge, die die Partei unternahm, aber ich kann das kaum als eine Befreiung bezeichnen.“  Und wie sieht es mit der feministischen Bewegung im heutigen China aus? Karl: „Die Hürden in China für eine wirklich standhafte feministische Bewegung sind riesig. Die Zensurmaßnahmen sind immens…Das soll (aber) nicht heißen, dass es nicht viele feministische Initiativen und viele Feministinnen in China gibt – aber sie stoßen auf heftigen Widerstand.“

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