Afrika ist der Schuldenkontinent und Schuld an den Schulden dort hat China – das liest und hört man immer wieder, so dass das inzwischen fast jeder glaubt. Aber ist es wirklich so? Development Reimagined, ein von Afrikanern geführtes Beratungsunternehmen mit Sitz in Beijing und Büros in Nairobi und London, versucht die oben genannte These zu relativieren. In der Studie „The ´African Debt Crisis´ Playbook – what´s the real story“ wird vor allem mit vielen Infographiken gezeigt, dass einige (Vor-)urteile schlicht nicht stimmen. So bewegen sich Afrikas Schulden auf dem Niveau der 80er Jahre – wenn man die Debt-to-GNI Ratio heranzieht, also das Verhältnis der Schulden zum Bruttonationaleinkommen. 2020 betrug das Verhältnis 56,6 Prozent. In anderen Regionen der Welt ist es höher. Auch ist China mitnichten der größte Schuldner Afrikas. Nur bei 8,7 Prozent der afrikanischen Schulden ist China der Gläubiger. Selbst in den fünf größten afrikanischen Schuldnerländern Angola, Äthiopien, Kenia, Kamerun und Zambia ist China nur einer von vielen Gläubigern, aber nicht der größte.
Info:
Die Infographiken kann man hier einsehen: