CHINAHIRN liest…

Kampf der Supermächte von Elmar Theveßen. Dieses Buch besteht zwar aus 336 Seiten, ist aber einseitig. Das gibt selbst der Autor in seinem Prolog zu: „…dieses Buch ist ein Stück weit einseitig – ein dezidiert amerikanischer Blick auf eine chinesische Führung, die ihr Volk unterdrückt, um ihre Macht zu erhalten.“ Spätestens nach diesem Satz auf Seite 18 weiß man, was man von diesem Buch zu erwarten hat: Ein Kaltes-Krieg-Szenario, in dem die Amerikaner (und der Westen) die Guten sind und die Chinesen die Bösen. Der Chinese klaut, spioniert, manipuliert, rüstet auf, was die Amerikaner natürlich nicht tun. Elmar Theveßen, derzeit zum zweiten Male ZDF-Korrespondent in Washington und Terrorismus-Experte mit offenbar guten Kontakten zu den Geheimdiensten, hat aufgeschrieben, was Demokraten und Republikaner (in Sachen China einer Meinung), der militärisch-industrielle Komplex und die immer wieder zitierte Dissidentin Cai Xia über den großen Rivalen China denken. Platz für Differenzierungen war da leider nicht. Wer zum Beispiel Russland gleich China setzt, macht es sich zu einfach und weiß offenbar auch zu wenig über China. Theveßen hat schon bessere Bücher geschrieben, zum Beispiel “Die Zerstörung Amerikas“. Eine USA, die nicht von den Chinesen zerstört wird, sondern sich selbst und seine Demokratie demontiert.

Info:

Elmar Theveßen: Kampf der Supermächte, 336 Seiten, Piper Verlag, 22 Euro.

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