ARTIKEL I Splendid Isolation?

Die Jahrhunderte während der Ming- und Qing-Dynastien (1368-1912) waren in China Zeiten der Zurückgezogenheit und Abschottung auch gepaart mit Phasen der Arroganz. Viele Historiker in China wie im Westen sehen in dieser selbst gewählten Isolation die Ursache für den Niedergang des chinesischen Kaiserreichs, das den westlichen Mächten hoffnungslos unterlegen war. Nun rüttelt eine viel Aufmerksamkeit erregende Studie der Chinese Academy of History an dieser These. Sie erschien am 25. Juni im Journal der Akademie, seit 24. August ist sie online gestellt. Der oder die Autoren sehen die Abschottung nicht als Nachteil, sondern als Notwendigkeit, und zwar gegen „die aggressiven westlichen Kolonialmächte“ und zur Verteidigung der „territorialen und kulturellen Integrität“ Chinas. In China wird nun gerätselt, warum dieser Artikel gerade jetzt erschienen ist. China befindet sich ja gerade wieder in einer Phase der selbst auferlegten Isolation. Es wird die bange Frage gestellt: Wollen sie die Bevölkerung mit diesem historischen Verweis auf eine längere Phase der Isolation einstimmen?

Info:

Hier ist der Artikel (allerdings auf Chinesisch): https://mp.weixin.qq.com/s/3CVvgtNXpHRF3gQi2Bp_Tg?utm_source=substack&utm_medium=email

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