Xi Jinping (68) reist am 18. November zum ersten Male seit Beginn der Corona-Pandemie außer Landes (der am 1. Juli erfolgte Abstecher nach Hongkong zählt ja nach chinesischer Nomenklatur nicht als Auslandsreise). Er wird am 18. und 19. November am APEC-Gipfel in Bangkok teilnehmen. Das sagte Außenminister Wang Yi bei seinem Besuch kürzlich in Bangkok. Ob Xi Jinping dann von dort zum einen Tag später stattfindenden G20-Summit in Jakarta fliegt, ist dagegen noch offen. Es ist zu vermuten, dass der 20. Parteitag vor diesen Terminen voraussichtlich im Oktober stattfinden wird und er als frisch gewählter KP-Chef diese Reise antritt.
Liu Jieyi (64),derzeit noch Chef des Taiwan Affairs Office, hat nach Angaben von Insidern beste Chancen, neuer Außenminister Chinas zu werden. Er soll Nachfolger von Wang Yi (68) werden, der bei der anstehenden Regierungsumbildung nach dem Parteitag im Herbst altershalber ausscheiden wird. Liu ist ein erfahrener Diplomat, der 1987 in den Dienst des Auswärtigen Amtes eingetreten ist. Seine Karriere dort wurde nur zwischen 2009 und 2013 durch einen Job bei der internationalen Abteilung des Zentralkomitees der KP unterbrochen. Danach war Liu vier Jahre lang UN-Botschafter Chinas in New York. Er kennt also das internationale Parkett.
Patricia Hildegard Flor (60), neue deutsche Botschafterin in Beijing, überreichte am 15. Juli ihr Beglaubigungsschreiben. Entgegengenommen hat es der Generaldirektor der Protokoll-Abteilung im Außenministerium Hong Lei. Die Wertschätzung des deutschen Botschafters war schon mal höher. In normalen Zeiten hätte Botschafterin Flor das Papier Staatspräsident Xi Jinping überreicht, aber die Beziehungen zwischen China und Deutschland sind derzeit nicht normal. Sie sind – um es wenig diplomatisch auszudrücken – ziemlich zerrüttet.
Du Chunguo (52) ist neuer chinesischer Generalkonsul in Düsseldorf. Seit Juni ist er in diesem Amt. Fleißig macht er derzeit seine Antrittsbesuche. Am 7. Juli empfing ihn Düsseldorfs OB Stephan Keller im Jan-Wellem-Saal des Rathauses. In Duisburg war er bei der Ankunft des 10 000sten Zuges aus Chongqing dabei. In Bonn sprach er vor 80 Vertretern chinesischer Organisationen aus NRW. Und ebenfalls in Bonn wurde er mit rheinischem Kulturgut konfrontiert. Dort wurde er Mitte Juli beim Sommerfest der Kultur- und Karnevalsgesellschaft Bönnsche Chinese gesichtet.
Kerry Brown (65), britischer Sinologe und Professor am King´s College in London, hat sich bis Mitte nächsten Jahres in ein Sabbatical begeben. Das klingt nach Urlaub, Strand und Meer. Aber nicht so beim produktiven Autor Brown. Er arbeitet während der Auszeit natürlich an seinem nächsten Werk. Auf Linkedin teilt der Vielschreiber mit: “I am working on what I hope will be the first comprehensive history of Britain’s relations with China since the 16th century. Over the last three months, I have hauled myself through a large pile of books, some of them in the wonderful reading rooms of the British Library.”