Durch einen aktuellen BBC-Beitrag bin ich auf Huang Qingjun gestoßen. Der 50jährige ist freier Fotograf, der aus Daqing (Heilongjiang) stammt, aber schon lange in Beijing lebt und arbeitet. Aber dort hält er sich eher selten auf. Huang reist viel durch die Lande und fotografiert vor allem einfache Leute. Schon 2003 startete er sein Projekt „jia dang“ (englisch: family stuff), bei dem er das Hab und Gut von Familien fotografiert, und zwar nicht in deren Wohnung, sondern vor ihrem Haus, ihrer Jurte oder was auch immer. Über mehrere Jahre verfolgte Huang dieses Projekt. Eine simple Idee, aber genial umgesetzt. Kürzlich startete Huang ein weiteres Projekt. Diesmal fotografierte er Chinesen, die vom Livestreaming leben. Livestreaming ist vor allem durch die Pandemie in China sehr populär geworden. Huang gegenüber BBC: „Now people in the post-pandemic era perceive society through smartphones and short broadcasts and livestreaming have become a window for individuals and showcase their talents.” Er porträtiert irre und witzige Personen, wie zum Beispiel den ehemaligen Schauspieler Ma Shuai (31), der in einem Wohnwagen haust, oder den 40jährigen Lao San, der mit einem Lkw durch China brettert. Prädikat: Ansehenswert.
Info:
Hier sind die Fotos über die Livestreamer zu sehen: https://www.bbc.com/news/world-asia-china-60473524
und hier Fotos aus dem Projekt „jia dang“: https://publicdelivery.org/huang-qingjun-family-stuff/