Chinas Militär basierte lange Zeit auf seiner Landstreitmacht. Die Marine war eher unterentwickelt. Das änderte sich anfangs der 90er Jahre. Seitdem sind ein Ausbau und eine Modernisierung der chinesischen Seestreitkräfte im Gange, was der pazifischen Macht USA zunehmend Sorgen bereitet. Eine gute Zusammenfassung über Chinas maritime Aufrüstung aus amerikanischer Sicht hat der Congressional Research Service soeben veröffentlicht: „China Naval Modernization: Implications for U. S. Navy Capabilities“. Darin wird festgestellt, dass sich Chinas Marine „into a much modern and capable force“ entwickelt habe. Sie sei „now comparable in many respects of those of Western navies“. Quantitativ habe sie mit ihren 355 Kriegsschiffen schon die US Navy überholt. Diese Zahl werde sich auf 420 (2025) und 460 (2030) erhöhen. Auf den 60 Seiten des Reports wird das gesamte Arsenal der chinesischen Marine analysiert. Zwei Waffen halten die Amerikaner für besonders gefährlich: Die Anti-Ship Ballistic Missiles DF-21D und DF 26. Diese Raketen können bewegliche Ziele – also Schiffe – auf große Entfernung treffen. In den USA nennt man diese Waffen „game changing weapons“, weil sie den Amerikanern den Zugang zum West-Pazifik versperren könnten. Allerdings sehen die Autoren Schwächen bei der chinesischen Marine. Sie habe zum Beispiel wenig Kampferfahrung. Da haben die kriegserprobten Amerikaner Vorteile.
Info:
Den Report „China Naval Modernization“ des Congressional Research Service gibt es hier: https://sgp.fas.org/crs/row/RL33153.pdf