Am 9. März warfen die beiden Sinologie -Professoren Björn Alpermann und Gunter Schubert einer Gruppe von China-Wissenschaftlern in einem Beitrag für die FAZ „Kreuzrittertum“ vor. Eine Woche später durften die „Kreuzritter“ um Mareike Ohlberg (German Marshall Fund) und Andreas Fulda (University of Nottingham) im selben Blatt antworten. Darin behaupten sie, dass deutsche Universitäten jedes Jahr mehrere Millionen Euro aus China erhielten und somit eine unabhängige Forschung nicht möglich sei: „Entgegen der Annahme von Alpermann und Schubert gibt es sehr wohl finanzielle und institutionelle Abhängigkeiten.“ Des Weiteren wehrt sich Ohlberg gegen den Vorwurf, sie bediene und verstärke mit ihrer Forschung „ein china-kritisches Narrativ in den deutschen und internationalen Medien“. Zu diesem negativen Bild trage die chinesische Regierung selbst bei. Die Autoren sind auch der Meinung, dass man ohne Feldforschung – also ohne Recherche vor Ort – „exzellente Chinaforschung aus dem Ausland“ betreiben könne. Die Antwort von Alpermann und Schubert ließ nicht lange auf sich warten. Zu lesen aber nicht in der FAZ, sondern auf Linkedin. Die Debatte über das Selbstverständnis und ihre Arbeit geht unter den Sinologen weiter.
Info:
Der FAZ-Artikel von Fulda, Ohlberg, Missal, Fabian und Klotzbücher kann man hier lesen: https://phaidra.univie.ac.at/open/o:1430143