FLIEGEN I Probleme für Finnair

Vor Jahren hat die Fluglinie Finnair eine strategische Entscheidung getroffen: Sie will sich bei ihren transkontinentalen Flügen sehr stark auf Asien konzentrieren. Vor allem zwei Gründe führten zu dieser Entscheidung: Erstens ist die asiatische Region ein Wachstumsmarkt – sowohl im Tourismussektor als auch generell in der Wirtschaft. Das versprach volle Flugzeuge in der Business und Economy Class. Und zweitens hat die finnische Airline gegenüber den anderen westeuropäischen Airlines einen Standortvorteil: Ihr Hub Helsinki liegt Asien am nächsten. Folglich kann Finnair die kürzesten Reisezeiten in die asiatischen Metropolen anbieten. Die strategische Rechnung der Finnen ging lange Zeit auf – bis Corona kam. Danach mussten mehrere Routen gestrichen oder die Frequenzen reduziert werden. In China flog Finnair nur noch Guangzhou und Shanghai an. Aber nun sind auch diese Flüge (vorerst) gestrichen. Nicht wegen Corona, sondern wegen Sperrung des Luftraums über Russland, Belarus und der Ukraine. Die Finnair-Flugzeuge müssen nun nördlich oder südlich – je nach Windlage – dieser gesperrten Lufträume nach Asien fliegen. Das verlängert die Flugzeiten um bis zu drei Stunden. Die gravierende Folge: „Die meisten unserer Passagier- und Frachtflüge nach Asien sind wirtschaftlich nicht mehr tragbar“, sagt Finnair-CEO Topi Manner. Er und sein Team arbeiten gerade an einem Notfallplan. Die Flüge nach Japan, nach Narita um genau zu sein, wurden am 9. März mit einer Frequenz von vier Flügen die Woche wieder aufgenommen.

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