Wir brauchen eine europäische China-Politik. Wie ein Mantra wird diese Forderung in Berlin, aber auch in Brüssel und diversen anderen europäischen Hauptstädten vorgetragen. Nur sie kommt und kommt nicht, diese gemeinsame China-Politik. Warum ist das so? Dieser Frage gingen die beiden Wissenschaftlerinnen Katja Levy (University Manchester) und Ágota Révész (TU Berlin) in ihrem Artikel „No Common Ground – A Spational-Relational Analysis of EU-China Relations“ nach. Sie untersuchten dabei, wie unterschiedlich die chinesische „Impf-Diplomatie“ in Deutschland und in Ungarn vor allem in den Medien antizipiert worden ist. Sie versuchen diese Unterschiede mit der core-periphery-theory zu erklären. Ein “core country” wie Deutschland habe andere Interessen als ein “semi-periphery country” wie Ungarn. Ihr Fazit: „Unless the EU faces its historic burden, i.e. the core-periphery relations among member states in both economic and in cultural-discursive terrains, chances for a sustainable uniform China-policy within the EU will remain meagre.“
Info:
Den Artikel von Katja Levy und Ágota Révész im „Journal of Chinese Political Science“ gibt es hier:
https://link.springer.com/article/10.1007%2Fs11366-021-09769-w