Der junge Amerikaner Peter Hessler kam im Herbst 1996 nach Fuling, einer Stadt am Yangtse in der Nähe von Chongqing. Der Peace Corp hatte ihn dorthin geschickt, um angehende Lehrer, die unwesentlich jünger waren als er, in Englisch zu unterrichten. Über diese Zeit schrieb Hessler einst sein erstes Buch: „River Town“. Hessler wechselte später in den Journalismus, schrieb weitere, erfolgreiche Bücher („Über Land“) und kam immer wieder nach China zurück. Jetzt hat er in „The New Yorker“ wieder eine seiner tollen Reportagen geschrieben. Er verfolgt darin die Spuren seiner Studenten aus Fuling von damals bis heute. Es ist ein interessantes Lehrstück darüber, wie sich Chinas Gesellschaft in den vergangenen Jahrzehnten verändert hat. Seine Schüler gehörten der – wie er es nennt – „Reformgeneration“ an. In den 70er Jahren in ärmlichen Verhältnissen meist auf dem Land aufgewachsen stiegen sie in die Mittelklasse auf. Viele wurden Lehrer, manche Beamte und einige Entrepreneure. Hesslers Artikel – ach wie schön, dass es noch Medien wie „The New Yorker“ gibt, die solch lange Stücke drucken – ist eine sehr lesenswerte Lektüre.
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