STUDIE I Journalisten in China

Journalisten sind wohl neben Spionen die am wenigstens gelittene Berufsgruppe in China. Dabei ist egal, ob man Ausländer oder Chinese ist – es sei denn, man arbeitet bei Staatsmedien. Die Arbeitsbedingungen für die schreibende und sprechende Zunft sind in den vergangenen Jahren nicht besser geworden. Im Gegenteil. Welchen Repressalien Journalisten in China ausgesetzt sind, hat die Organisation Reporter ohne Grenzen soeben in ihren Report „The Great Leap Backwards of Journalism in China“ veröffentlicht. 127 chinesische Journalisten sind in Haft, 18 ausländische Korrespondenten mussten das Land verlassen. Die Zahl der Tabu-Themen – einst nur Tibet, Taiwan und Korruption – nimmt zu. Wer seinen Presseausweis erhalten oder verlängern will, muss erstmal ein 90stündiges Studium der Xi-Jinping-Gedanken absolvieren. Und, und… Journalisten drangsalieren, aber gleichzeitig das negative Bild Chinas in den Medien beklagen – das passt nicht zusammen. Wann begreift Chinas Führung endlich diesen Widerspruch?

Info:

https://rsf.org/en/reports/unprecedented-rsf-investigation-great-leap-backwards-journalism-china

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