Geheimdienstchefs reden – das bringt ihr Beruf so mit sich – wenig in der Öffentlichkeit. Das galt auch für Richard Moore, den Chef des britischen Secret Intelligence Service (SIS), den man eher unter dem Kürzel MI6 kennt. Er hielt am 30. November vor dem International Institute for Strategic Studies seine erste öffentliche Rede. Gleich zu Beginn sagte er: „It is still unusual for the holder of this office to give public speeches.” Warum er das doch tat? Nun ja, er wollte eine Botschaft übermitteln: “We are living through an era of dramatic change in the security landscape.” In dieser Landschaft entdeckte er tektonische Platten, die sich verschieben, vor allem Chinas neue Macht. Er sprach von vier großen Prioritäten für seinen Geheimdienst – dem internationalen Terrorismus und den drei Staaten Russland, China und Iran. Da ist sie wieder: eine Achse des Bösen, diesmal in einer anderen Zusammensetzung. Der CIA-Chef hätte es nicht besser formulieren können.
Info:
https://www.gov.uk/government/speeches/foreign-secretary-liz-truss-building-the-network-of-liberty