STUDIE I Subnationale Diplomatie

In den vergangenen zwei Jahrzehnten hat sich auf landes- und kommunaler Ebene ein dichtes Netz an Kooperationen zwischen China und Deutschland gebildet. Fast alle Bundesländer (einzige Ausnahme: Mecklenburg-Vorpommern) haben Partnerschaften mit Provinzen in China. Rund 115 Städtepartnerschaften gibt es bereits. Subnationale Diplomatie nennt das Roderick Kefferpütz, Forscher am Merics, im Gegensatz zur großen Diplomatie auf höchster Regierungsebene. Noch ist subnationale Diplomatie ein ziemlich unerforschtes Gebiet. Kefferpütz macht mit seiner Studie „Stadt, Land, Fluss im Blick Beijings“ den Anfang. Auf 18 Seiten untersucht er – so der Untertitel – „Chinas subnationale Diplomatie in Deutschland“. Dabei kommt er zu dem Ergebnis, dass seit Xi Jinpings Amtsantritt Chinas subnationale Diplomatie im Wandel sei. Auch auf dieser Ebene würden zunehmend Beijings Interessen verfolgt. Der Autor konstatiert eine Asymmetrie in den subnationalen diplomatischen Beziehungen: China handele zentral, Deutschland dezentral. Außerdem sieht er Schwachstellen auf Seiten der deutschen Bundesländer und Kommunen, wie zum Beispiel Informationsdefizite, mangelnde China-Kompetenz, fehlende Koordinierung und fehlendes Problembewusstsein. Um diese zu beheben hat Kefferpütz eine Reihe von Empfehlungen parat.

Info:

https://merics.org/sites/default/files/2021-11/MERICS-China-Monitor-74-Subnational-Diplomacy-DE-final_1.pdf

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