SPORT I Basketball an einem Ort

Zhuji gehört nicht zu den bekannten Städten Chinas. Und auch nicht zu den größten. Etwas mehr als eine Million Einwohner zählt das Städtchen in der Provinz Zhejiang. In diesen Wochen steht Zhuji aber im Mittelpunkt einer ganz speziellen Fan-Gemeinde, und zwar der chinesischen Basketball-Freaks. Die CBA (Chinese Basketball Association) hat dort nämlich ihre Saison begonnen. Zunächst finden alle Spiele der ersten Runde (insgesamt 18 Spieltage) in Zhuji statt. Wegen Corona sind alle 20 Teams in Zhuji kaserniert und treten dort gegeneinander an. Warum gerade Zhuji und nicht Qingdao, Shenyang oder Suzhou, die sich auch um die Austragung der Spiele beworben haben? Zhuji ist traditionell eine Basketball-Hochburg. Keine Stadt hat mehr Basketballfelder als Zhuji. Über 2000 sollen es sein. Und Zhuji hat auch ein eigenes Team, die Zhejiang Lions, die in der Top-Liga spielen. Neu dabei sind die Ningbo Rockets. Titelverteidiger sind die Guangdong Southern Tigers, die auch in dieser Saison wieder zu den Favoriten zählen. Auffallend ist, dass in dieser Saison wenig ausländische Stars in den Teams spielen. Zwar dürfen vier Ausländer pro Team auflaufen, aber dieses Limit wird bei weitem nicht ausgeschöpft. Lediglich fünf Amerikaner sind unter Vertrag.  Der bekannteste ist Jeremy Lin (33) von den Beijing Ducks. Er hat Kult-Status, denn er war der erste Amerikaner chinesischer Abstammung, der in der NBA spielte, erst bei den New York Knicks, dann bei den Toronto Rapsters. Im Sommer 2019 wechselte er dann zu den Beijing Ducks, ehe er wieder zurück in de USA ging, wo er aber keinen NBA-Verein mehr fand. Im August kam er aus San Francisco zurück und wurde prompt positiv auf Corona getestet. Durch die Quarantäne hat er Trainingsrückstand, so dass er die ersten Matches nicht spielen konnte. Aktueller Tabellenführer nach sechs Spieltagen in Zhuji sind übrigens die Zhejiang Lions, also das Team aus Zhuji. 

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