INTERVIEW I Sigmar Gabriel

Ach, wie schade, dass Sigmar Gabriel seine Erfahrung und sein Wissen nicht mehr seiner Partei und/oder dem Staat zur Verfügung stellt. Angesichts des außenpolitischen Notstands in der SPD und an der Spitze des AA kamen mir diese Gedanken, als ich das Interview mit ihm im ipg-Journal las. Gabriel ist zwar inzwischen Chef der Atlantik-Brücke, die die Beziehungen zu den USA hegt und pflegt. Aber trotzdem hat er nicht den transatlantischen Tunnelblick, sondern registriert sehr wohl(-wollend) den Aufstieg Chinas. Für ihn „ist es normal, dass ein Land wie China sich nicht damit zufriedengeben will, der billige Jakob für seine früheren Kolonialstaaten zu sein.“ Ein Land mit 1,4 Milliarden Menschen – so Gabriel – wolle auch Technologieexporteur sein und in der Welt etwas zu sagen haben.  Beim Thema Klimaschutz werde man ohne China nicht weiterkommen. Gabriel: „Die Wahrscheinlichkeit, dass wir mit China auf allen Gebieten im Konflikt liegen, aber im Klimaschutz gut zusammenarbeiten, ist gleich null.“ Deswegen müsse man Wege finden, wie wir mit diesem großen Land … kooperieren könnten. Für ihn ist klar: Ohne Kooperation „bekommen wir weder die Pandemie noch den Klimaschutz noch die Weiterverbreitung von Nuklearwaffen unter Kontrolle.“

Info:

Das Interview mit Sigmar Gabriel gibt es hier in voller Länge:

https://www.ipg-journal.de/interviews/artikel/kein-kalter-krieg-5460/

Von Sigmar Gabriel erscheint am 10. November ein neues Buch mit dem Titel „Zeitenwende in der Weltpolitik“ (336 Seiten, Herder-Verlag, 12 Euro als Paperback).

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