EINREISEN I Wann öffnet China?

Das ist die große Frage. Bislang pendelten sich die Antworten auf die zweite Jahreshälfte 2022 ein. Einige spezifizierten das und sagten nach dem Parteitag im Oktober, wenn dann Xi Jinping seine dritte Amtszeit formal genehmigt bekommen hat. Etwas Hoffnung, dass China seine Grenzen doch etwas früher öffnen könnte, kam nach einem Interview von Zhong Nanshan, dem obersten Virologen der Volksrepublik, auf. Er sagte in einem Interview mit „Southern People Weekly“, dass die Restriktionen gelockert werden könnten, wenn eine große Mehrheit in China geimpft worden sei und in anderen Ländern nur noch wenig Infektionen aufträten. Letzteres ist natürlich sehr vage. Genauer ist hingegen die Impfquote in China. Sie betrug am 19. September 78 Prozent. Zhong erwartet, dass sie bis zum Jahresende auf 80 bis 85 Prozent steigen wird. Ob diese ausreicht, um Lockerungen zu erwarten, ist fraglich. Gao Fu, Chef des Chinese Centre for Disease Control and Prevention, sagt, die Behörden seien in einem „Wait-and-See“-Modus.  Immerhin: „We are discussing about the new strategy in China. Everything is dynamic.” Aber die gerade bekannt gewordenen Restriktionen rund um die Olympischen Winterspiele in Beijing (4. Bis 20. Februar) erstickten alle Hoffnungen, dass vor diesem Ereignis etwas passieren könnte. Zu den Spielen sind keine ausländischen Zuschauer zugelassen. Nichtgeimpfte Athleten, Betreuer und Funktionäre müssen nach Ankunft 21 Tage in Quarantäne. Interessant ist auch die Anweisung der National Health Commission an die lokalen Behörden sogenannte „Health Stations“ einzurichten, also Quarantäne-Unterkünfte für Einreisende. Als Richtzahl gelten 20 Zimmer auf 10 000 Einwohner. Guangzhou setzte die Vorgaben als erste Stadt schon teilweise um und errichtete in Rekordzeit die Guangzhou International Health Station mit 5074 Zimmern. In dem riesigen Containerdorf liefern Drohnen und Roboter das Essen und desinfizieren die Räume. Allerdings kann das nur der Anfang sein. Laut der Vorgabe (20 Zimmer auf 10 000 Einwohner) muss Guangzhou Stationen mit insgesamt 37 550 Zimmern bauen. Vor allem die großen Hafenstädte sind da gefordert.  Xiamen will im März eine Anlage mit 6001 Zimmern eröffnen. In Shanghai laufen auch die Planungen. Bei 20 Millionen Einwohnern müsste die Stadt 40 000 Quarantäne-Zimmer errichten.

Info:

Hier ein Video über die Errichtung der Guangzhou International Health Station: https://www.news.com.au/world/coronavirus/global/photos-of-guangzhou-international-health-station-show-chinas-ambitious-new-quarantine-strategy/news-story/6fd5fb643f3388aae87c1086715ba9bf

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