STUDIE I Was uns ein Decoupling kostet

Die Debatte fing unter Trump an. Amerikas Wirtschaft sei zu stark von China abhängig. Das wolle er ändern, tönte der ehemalige US-Präsident. Das Wort Decoupling machte die Runde, also eine Entkopplung der beiden Volkswirtschaften. Weniger Waren in China kaufen, mehr zuhause in den USA produzieren. Dieser Trend wurde durch die Pandemie noch verstärkt und erreichte auch Europa. Dort wurde vielen Politikern plötzlich bewusst, wie abhängig wir bei bestimmten Produkten – vor allem im medizinischen Bereich – von China und Asien sind. Nun sprach man auch hier von einer Neuordnung der Lieferketten, einer neutralen Umschreibung für Decoupling. Aber was ein Decoupling für unsere Volkswirtschaften bedeutet, darüber sprechen die Politiker lieber nicht, denn eine solche Abschottung hat natürlich negative Folgen für unsere Volkswirtschaft. So blieb es der Wissenschaft vorbehalten, auf diese unangenehmen Begleiterscheinungen des Decoupling hinzuweisen. Forscher des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) um dessen (scheidenden) Chef Gabriel Felbermayr haben ausgerechnet, was uns ein Decoupling kosten würde, nämlich Wohlfahrts- und Wachstumsverluste. Wie hoch diese wären, haben sie für verschiedene Szenarien ermittelt.

Info:

https://www.ifw-kiel.de/fileadmin/Dateiverwaltung/IfW-Publications/-ifw/Kiel_Policy_Brief/2021/KPB_153.pdf

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