Während die Politiker in Europa zunehmend China-kritischer werden, setzt die europäische Wirtschaft weiter auf China. Das ergab der Business Confidence Survey 2021, den die Europäische Handelskammer in China (EUCCC) alljährlich zusammen mit der Unternehmensberatung Roland Berger ermittelt. 69 Prozent der befragten Unternehmen wollen ihre Geschäfte ausweiten, nur neun Prozent wollen ihre Investitionen in China kürzen, das ist der niedrigste Wert seit Einführung des Surveys. Viele Unternehmen lokalisieren ihre Lieferketten, weil sie angesichts der Spannungen zwischen China und dem Westen mögliche Importbeschränkungen fürchten. Der Einfluss der Politik auf die Wirtschaft nimmt zu. 41 Prozent der Unternehmen sagen, dass die Geschäfte im letzten Jahr politischer geworden sind. Eine Mehrheit geht davon aus, dass der Druck nicht geringer werden wird – im Gegenteil. Wie üblich beklagt die Kammer, dass der wirtschaftliche Reformprozess zu langsam vorangeht und fordert deshalb: „It is imperative that reform efforts accelerate.“ Ein Satz, der wahrscheinlich im Business Confidence Survey 2022 wieder auftauchen wird.
Info:
Hier kann der 63-Seiten-Bericht der Kammer heruntergeladen werden: https://europeanchamber.oss-cn-beijing.aliyuncs.com/upload/documents/documents/BCS_EN_final[917].pdf