Die Shanghai-Küche zählt nicht zu den bedeutenden acht Regionalküchen Chinas. Die ursprüngliche Shanghai-Küche war die benbang cai (die lokale Küche). Sie besteht aus dicken Suppen, viel Öl und Soßen. Typische Gerichte dieser Küche sind zum Beispiel gui hua rou (gebratenes Schweinefleisch), bai zhan ji (gebratenes Hühnerfleisch mit Soße) oder zao botou (mit Reiswein gekochte Schweineinnereien). Nachdem sich Shanghai Mitte des 19. Jahrhunderts zwangsläufig öffnete, nahmen die in- wie ausländischen Einflüsse auch in der Küche Shanghais zu. in Shanghai gab es schon Fusion-Küche als dieser Begriff noch gar nicht erfunden war. Es entstand damals die haipai cai (allumfassende Küche). Vor allem aus den Nachbarprovinzen Zhejiang und Jiangsu wurde viel übernommen. Aus Zhejiang, der Heimat des Rotkochens (hong shao), stammen zum Beispiel einige Gerichte. Meist sind die Shanghaier Speisen harmonisch, mild, leicht süßlich. Zucker ist eine wichtige Zutat. Oft gibt er zusammen mit Sojasauce dem Essen eine karamellisierte Würze. Aber auch Reiswein wird gerne zum Schmoren verwendet. Deshalb stehen häufig „betrunkene“ Krustentiere oder Hühner auf der Speisekarte. Und natürlich dürfen in dieser Aufzählung die xiao long bao nicht fehlen, die saftigen Teigtaschen, die es an jeder Straßenecke der Stadt gibt.
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