Im August wird die Fregatte Bayern zu einer sechsmonatigen Reise Richtung Asien aufbrechen. Aber jetzt schon schlägt der Besuch in ungewohnten Gewässern Wellen. Michael Paul und Göran Swistek, beide bei der Stiftung Wissenschaft und Politik (swp) tätig, haben die Reiseroute der Bayern in dem Beitrag „Mind the Gap: German Security Policy in the Indo-Pacific between Aspiration and Reality” analysiert und kommentiert. Sie kritisieren, dass die Bayern nicht durch die Taiwan Straße fährt, die prekären Orte des Südchinesischen und Ostchinesischen Meeres umschifft, sich nicht dem dort weilenden britischen Flugzeugträger HMS Queen Elizabeth – zumindest zweitweise – anschließt und dann noch einen Hafen-Stopp in Shanghai macht. All dies zeige, dass die Bundesregierung keinen klaren Kurs im Indo-Pazifik hat. Wörtlich heisst es in dem Papier: „Berlin seems to play its foreign policy feel-good role as mediator and balancer of the most diverse poles in the Indo Pacific rather than advocate a rules-based international order.” Berlin hätte mit seinem Indo-Pazifik-Papier vom September 2020 – gerade auch bei Ländern wie Japan, Korea und Australien – Hoffnungen geweckt, doch diese würden mit dem – das sind meine Worte – Wischi-Waschi-Kurs der Bayern enttäuscht.
Info:
Den Artikel von Paul und Swistek gibt es auf der Webseite des CIMSEC (Center for International Maritime Security):