RUMREISEN I Agrotourismus

Immer mehr Chinesen strömen in die Städte. Dieser Trend wird auch aktiv von der Regierung gefördert. Sie will damit den Urbanisierungsgrad erhöhen, da er unter dem vergleichbarer Länder liegt, erhöhen. Und so leben immer mehr Chinesen in anonymen Wohnsilos und Betonburgen, die fast überall gleich aussehen. Vielleicht ist dieses tägliche Verweilen in grauen Mauern ein Grund, dass viele Stadtbewohner in China wieder das Land entdecken – zumindest als Touristen. Seit einigen Jahren boomt eine Tourismus-Sparte, die es vorher gar nicht gegeben hat: der Agrotourismus. Dörfer putzen sich heraus, Gästehäuser entstehen. Städter und ihre Kinder lernen, woher Fleisch und Gemüse kommen, nämlich von Feldern und aus Ställen und nicht aus dem Supermarkt. Vlogger wie die in ganz China berühmte Li Ziqi, die schöne Bilder aus ihrem Heimatdorf in Sichuan liefert, tragen zur Renaissance des Landlebens bei. Auch die Regierung hat den Trend erkannt. Schon 2017 identifizierte sie den Agrotourismus als eine wichtige Quelle zur Bekämpfung der Armut auf dem Lande. Im neuen Fünfjahres-Plan ist die Rede von „further strengthening of leisure agriculture, rural tourism and the homestay economy“.  

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