DOKU I APA-Papier zu Asien-Pazifik

Papiere zum Indo-Pazifischen Raum sind derzeit groß in Mode. Einige europäische Regierungen – darunter auch die deutsche – haben Strategien für diese Gegend entwickelt und veröffentlicht. Die EU-Kommission will spätestens im Herbst ihre Version vorstellen. Und soeben hat der Asien-Pazifik-Ausschuss (APA) der deutschen Wirtschaft – ein Gremium, das von fünf Wirtschaftsorganisationen und – verbänden getragen wird – seine Gedanken zu dieser Region präsentiert. Sie sei nicht nur die wichtigste Wachstumsregion, „sondern längst auch ein wichtiger Innovationsstandort.“ Außerdem wachse deren politische Bedeutung. Es liege deshalb im strategischen Interesse Deutschlands und der EU, den Fokus auf die Region deutlich zu erhöhen. Ausführlich geht das 17-Seiten-Papier auf China ein. Der APA stellt dabei fest, dass der absolute Großteil – rund 70 Prozent – der deutschen Unternehmen in China für den chinesischen Markt und nicht für den Export produziert. „Eine Produktionsverlagerung aus China heraus kommt deshalb nur für die allerwenigsten Unternehmen in Frage.“ Im Gegenteil: Die Bedeutung des chinesischen Marktes für die deutsche Wirtschaft nehme eher weiter zu als ab. Der APA wertet die differenzierende China-Strategie der EU-Kommission vom März 2019 positiv, nach der China gleichzeitig Partner, Wettbewerber und systemischer Rivale ist. Die komplexen Beziehungen zu China erforderten ein ausgewogenes mehrgleisiges Vorgehen. Bestehende Risiken dürften aber nicht die gesamte Wirtschaftskooperation mit China in Frage stellen. Eine breite wirtschaftliche Entkopplung sei nicht im Interesse der EU. Deshalb müsse auch eine breite technologische und wirtschaftliche Entkopplung der USA von China verhindert werden.  Die EU sollte in diesem Konflikt als mäßigende Macht auftreten. Der APA mahnt die EU allerdings auch, ihre Hausaufgaben hierzulande zu machen: „Wenn Deutschland und die EU auch in Zukunft mit der aufstrebenden Weltmacht China konkurrieren wollen, muss die Innovationsfähigkeit in der EU durch eine ambitionierte moderne Industriepolitik erhöht werden. Nur als starker globaler Innovationstreiber ist die EU in der Lage, selbstbestimmt mit China zu interagieren.“

 

Info:

Das Papier des Asien-Pazifik-Ausschusses gibt es u. a. hier: https://ahv.nrw/wp-content/uploads/2021/05/APA_Asienpapier.pdf

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