EINREISEN I Impfstoffe

Der ungarische Regierungschef Victor Orbán hat sich schon Ende Februar mit einem Impfstoff der chinesischen Firma Sinopharm impfen lassen. Nach China könnte er also reisen, in die EU-Länder allerdings nicht, sollte es demnächst einen europäischen Impfpass geben. Denn die chinesischen Vakzine sind ebenso wie das russische Sputnik V in der EU nicht zugelassen. Die Chinesen verfahren genauso egoistisch wie Europa und akzeptieren keine westlichen Impfstoffe. Diese gegenseitige Nichtanerkennung macht das Reisen nahezu unmöglich. Muss, wer nach China will, erst nach Serbien und Ungarn fahren, bevor er nach China darf? Serbien und Ungarn sind die beiden einzigen europäischen Länder, die chinesischen Impfstoff spritzen. Dieses Beispiel zeigt die Absurdität des Impfnationalismus. Auf Dauer ist er nicht durchzuhalten, denn darunter leiden sowohl die Wirtschaftsbeziehungen als auch der Tourismus. Erste Abweichungen gibt es schon. Die chinesische Botschaft in Washington hat am 21. April angekündigt, dass bei Passagieren, die von Dallas aus nach China fliegen, die Impfzertifikate von Pfizer, Moderna und Johnson & Johnson anerkannt werden. Außerdem wird erwartet, dass China relativ bald den Impfstoff von Pfizer/Biontech akzeptiert, denn schließlich ist das chinesische Unternehmen Fosun an Biontech beteiligt und plant eine Produktion in China. Die gegenseitige Anerkennung der Impfstoffe war auch Gegenstand der deutsch-chinesischen Regierungskonsultationen. Merkel drängte auf eine Anerkennung „zumindest bei der WHO.“ Man kann davon ausgehen, dass in den nächsten Wochen einiges passieren wird. Lesen Sie die Website des Auswärtiges Amtes  oder fragen Sie die Botschaft oder das Konsulat.

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