Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Die Japaner nennen die Inselgruppe Senkaku, die Chinesen Diaoyu. Beide haben Ansprüche auf die unbewohnten Inselchen. Eigentlich sind es nur ein paar Felsen, die aus dem Meer zwischen Japan und China ragen. Kann es wegen dieser bizarren Gesteinsformationen zu einem Atomkrieg kommen? Quatsch, Unsinn, Panikmache werden jetzt viele denken und sagen. Aber wer das Statement nach dem soeben stattgefundenen Besuch des japanischen Premiers Suga bei US-Präsidenten Biden liest, kann das zumindest nicht ausschließen. Dort erklären die Amerikaner, dass sie Japan in einem Konflikt um die Senkaku/Diaoyu-Inseln beistehen würden – notfalls mit Atomwaffen.

Ostasien entwickelt sich immer mehr zu einer Gefahrenzone. Die Inselgruppe dort ist nicht der einzige Hotspot. Da ist ja noch der irre Diktator in Nordkorea, der je nach Lust und Laune mit seinen Atomwaffen fuchtelt. Vielleicht noch gefährlicher ist aber die aktuelle Auseinandersetzung um Taiwan, wo sich die Volksrepublik China und Taiwan/USA zunehmend feindlicher gegenüberstehen und sich Militär-Schiffe und -Flugzeuge beider Lager si h immer näher kommen. Ich sehe niemanden, der da mäßigend einwirken könnte. Im Gegenteil: Die Europäer – inklusive der Deutschen – meinen, dort auch mitmischen zu müssen und schicken Kriegsschiffe in die Region.

Immerhin eine positive Nachricht gibt es zu vermelden: Die Klimaschutz-Unterhändler John Kerry (USA) und Xie Zhenhua (China) haben sich zu Gesprächen in Shanghai getroffen und abschließend sogar zu einem Kommuniqué durchgerungen. Warum kann man nicht auch bei anderen Themen miteinander reden?  

Wolfgang Hirn

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